Nachdem wir unseren liebsten Campingplätze an der australischen Ostküste aufgeschrieben haben, lag es nahe auch über Neuseeland nachzudenken. In Neuseeland waren wir noch länger unterwegs als in Australien und haben sowohl die Nord- als auch die Südinsel bereist. In den mehr als sieben Wochen auf diesem schönen Fleck Erde, haben wir so einiges gesehen: von kostenlosen Plätzen, an einigen der schönsten Stellen der Welt, über toll gelegene, günstige Nationalpark-Plätze bis hin zu schönen und weniger schönen Holiday Parks.
Auf Grund der Vielzahl an wunderschönen Plätzen entlang unserer Route in Neuseeland, haben wir uns dazu entschieden einen Artikel für die Nordinsel und einen für die Südinsel zu schreiben. Ordnung muss sein.
Die Übersicht: Unsere sieben liebsten Plätze zum Schlafen auf der Nordinsel Neuseelands
1 Whangarei: Waro Limestone Scenic Reserve
Nach unserer Ankunft auf der Nordinsel in Neuseeland wollten wir instiktiv erstmal nur eins: weg aus der Stadt. Weg aus Auckland. Nicht, weil wir uns die Stadt nicht anschauen wollten, sondern weil wir gerade nach einer Woche in Sydney den Drang hatten erst einmal wieder mehr Natur zu sehen.
Da wir eh zuerst nach Northland (Norden der Nordinsel) wollten und damit ohnehin noch einmal zurück nach Auckland fahren würden auf dem Weg in Richtung Süden, konnten wir beide Interessen verbinden: Erst Natur und dann noch die Stadt anschauen.
Nach der ersten Tagesetappe in den Norden Aucklands fanden wir einen schönen und dazu noch kostenfreien Platz an einem kleinen See im Waro Limestone Scenic Reserve. Bis auf einen weiteren Campervan waren wir hier komplett allein und konnten die Natur – mit ihren Kalkstein-Formationen – voll genießen.
2 Tamaterau: Blue Heron Holiday Park
Der Blue Heron Holiday Park liegt in der Nähe von Auckland (nördlich) und bietet zu einem fairen Preis gepflegte Stellplätze direkt am Meer, gut ausgestattete Funktionsbereiche (Küche, Waschraum, Toiletten, Duschen) und nette Betreiber noch obendrein.
Durch die intime Atmosphäre haben wir hier tolle Menschen kennengelernt, unter anderem auch Max und Tom, die über zwei Jahre um die Welt reisten, bevor sie erst kürzlich in ihre Heimat in UK zurückkehrten. Die Gespräche mit ihnen waren sehr inspirierend und voller Informationen zur Südinsel, da sie die Inseln in umgekehrter Reihenfolge zu uns bereisten.
3 Rotorua: Waikite Valley Thermal Bad und Camping
Rotorua? Ist das nicht die Gegend in der es so nach Schwefel stinkt?
Ja, so ist es. Die Gegend hat jedoch nicht nur stinkende Sachen zu bieten, sondern auch Geysire, farbenfrohe Seen und Gewässer und heiße Quellen.
Diese heißen Quellen sprudeln wie sonstige Frischwasserquellen aus dem Boden. Der einzige, aber wesentliche Unterschied: sie sind kochend heiß. Im Waikite Valley gibt es eine solche Quelle, die Unmengen an 95°C warmen Wasser an die Oberfläche befördert. Und genau dort macht sich das Thermalbad Waikite Valley diese Quelle zu nutze, kühlt das Wasser durch Bachläufe auf angenehme 35 – 40°C ab und befüllt Thermalpools damit.
Und das Beste: Es gibt einen angeschlossenen Campingplatz, bei dem der Thermen-Eintritt inklusive ist. In den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag ist das Bad nicht sonderlich voll und kann durch die kurzen Wege zum Camper bestens genutzt werden. Das hat sich aus unserer Sicht gelohnt. Und Paul hat das warme Wasser geliebt.
4 Tongariro Nationalpark: Mangahuia DOC Campsite
Dieser kleine, in die Natur eingebettete Platz wird durch das DOC (Department of Conservation) verwaltet. Was für eine tolle Arbeit das DOC macht, haben wir schon mehrfach betont, wollen es aber gern nochmals tun: Die Plätze sind zumeist gut gepflegt und auch die Wanderwege, Informationstheken und -materialien sind sehr gut. Hut ab!
Dieser Platz am Fuße des Mount Ruapehu ist sehr schön in einer bewaldeten Stelle gelegen an der es dann kleine Buchten für die Campervans gibt. Wenn das Wetter klar ist wird dazu das Fehlen von Komfort (es gibt nur Toiletten) mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
5 Tongariro Nationalpark: Raetihi Holiday Park
Der kleine und günstige Holiday Park bietet eine gute Ausstattung und nebenbei noch richtig gutes WLAN. Außerdem können von hier auch Touren in den Nationalpark unternommen und auch Wassersportarten ausgeübt werden.
Wenn es ein Platz mit etwas Komfort sein soll, der dennoch dicht an den wesentlichen Stellen des Nationalparks liegt, können wir den Holiday Park in Raetihi sehr empfehlen.
6 Martinborough: Top10 Holiday Park
Martinborough steht vor allem für eines: Wein. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Deshalb haben wir den schönen – wenngleich auch recht teuren – Holiday Park in diesem schönen Ort angesteuert. Die Anlage ist extrem neu und hochwertig und lässt nichts vermissen. Es war sogar vor Ort möglich Fahrräder mit einem Kindersitz zu leihen. Eine fantastische Erfahrung (Pauls erste Fahrt auf einem solchen Sitz und nicht in einem Anhänger!), die uns durch die verschiedenen Weingüter führte. Inklusive einer kleinen Verkostung, versteht sich.
7 Wellington: Owhio Bay Parade
Wellington ist eine wirklich schöne Stadt. Es gibt aber ein wesentliches Problem: Es gibt dort einfach keine guten und günstigen Campingplätze. Bis auf einen: Owhio Bay Parade.
Dieser ist jedoch umstritten, da er immer weiter limitiert wurde: Zuerst nur noch für Fully-Self-Contained Fahrzeuge zugelassen und zeitweise sogar komplett gesperrt. Den aktuellen Stand dazu findet ihr immer in den guten Camping-Apps für Neuseeland.
Es ist eine Schande, da der Ort so perfekt zum Campen ist. Ein Parkplatz, direkt am Meer mit Blick in Richtung Südinsel. Ein großer Toilettenkomplex ist ebenfalls vorhanden, sodass in der Theorie auch kein Self-Contained Fahrzeug notwendig wäre.
Wir wichen trotz fehlender Self-Contained-Zertifizierung auf diesen Platz aus (da sich zu unserer Reisezeit die Angaben in allen Quellen widersprochen haben) und bibberten die erste Nacht in Angst vor den Rangern. Doch sie kamen nicht und wir blieben sogar noch eine weitere Nacht dort, bevor wir dann zur Südinsel übersetzten.
Die Lage des Platzes ist toll, um an der Küste entlang zu Joggen oder die Wanderschuhe anzuziehen und die bergige Küstenlandschaft abzulaufen. Außerdem gibt es für alle Offroad-Begeisterten eine anspruchsvolle Offroad-Strecke, die direkt an diesem Parkplatz beginnt.
Habt ihr noch Tipps für die Nordinsel Neuseelands? Geheimtipps? Dann immer her damit in den Kommentaren.
2 Kommentare
Hey! Wie lange seid ihr denn in Neuseeland unterwegs gewesen?
Wir waren in Neuseeland etwas mehr als 7 Wochen, also ungefähr zwei Monate. Hier gibt es alle Details. 😉