Während ich diesen Artikel schreibe, sitzen wir bereits in Sydney. Hinter uns liegen mehr als fünf Wochen mit unendlich vielen Eindrücken und Erlebnissen entlang der australischen Ostküste.
Nachdem wir Brisbane und die Goldcoast verlassen haben, hatten wir für die restliche Strecke nach Sydney noch genügend Zeit (falls es das gibt?) und haben diesen Abschnitt vor allem für entspannte Familienzeit genutzt.
Auf der Tagesordnung standen Spielplätze (mit und ohne Wasser), Strand, Meer und Lauflernübungen auf den zahlreichen Wiesen in den umliegenden Parks. Paul ist in dieser Disziplin schon recht ordentlich unterwegs. Er ist stolz und wir noch viel mehr. Die Liste an Dingen, die Paul auf unserer Reise gelernt hat, wir stetig länger.
Unser Weg führte uns in die Surf-Metropole Byron Bay. Eine Stadt, die für ihren Hippie-Charm und perfekte Wellen zum Surfen bekannt ist. Und somit ist diese Stadt auch beliebt bei vielen Backpackern und Campern. So beliebt, dass wir erstmals mehrfach an Campingplätzen „abgewiesen“ werden, da sie voll belegt sind. Wir schauen uns daher nur die Stadt an und beschließen im beschaulichen Lennox Head zu übernachten.
Der kleine Ort Lennox Head bietet weniger Unterhaltung, dafür jedoch viel Natur und deutlich leerere Strände. Vom Pat Morton Lookout haben wir am nächsten Tag den Blick genossen, bevor es weiter nach Emerald Beach ging. Ein Tipp, den wir einige Tage zuvor bekommen hatten. Dort soll es einen perfekten Campingplatz für Reisende mit Kindern geben und als Sahnehäubchen wilde Kängurus.
In Emerald Beach erwartete uns tatsächlich ein sehr guter Ort, um die anstehende Schlechtwetter-Front auszusitzen (wobei es eher ein paar Regenschauer und eine Nacht mit Gewitter waren). Ein Wasserspielplatz, diverse richtige Spielplätze in der Nähe und sogar ein Indoor-Spielplatz waren vorhanden. Außerdem nutzten wir die Zeit, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen.
Eva hat Emerald Beach außerdem auf einer Ihrer Lauf-Runden erkundet. Wir hatten auf unserer Strecke bis dato nur vereinzelt und aus der Ferne Kängurus gesehen – jetzt jedoch ist Eva auf ganze Horden gestoßen und kam entsprechend begeistert zurück. Also nichts wie los und auch Paul die springenden Zeitgenossen aus der Nähe zeigen!
Und auch bei unserer nächsten Station – wieder einmal auf einem ganz einfachen Platz in einem Nationalpark – verlies uns das Känguru-Glück nicht. Im Smokey Cape Nationalpark liegt ein gleichnamiger Campingplatz. Von dort aus kann eine Wanderung zum Leuchtturm gemacht werden. Auch hier lebten unsere springenden Lieblinge – aber auch andere Tiere trieben dort ihr Unwesen (Python!).
Einen Zwischen-Halt legten wir auch in Port Macquarie ein, einer hübschen kleinen Stadt, deren Wellenbrecher im Hafen allesamt in einer Art Guerilla-Gemeinschafts-Kunstwerk bunt angemalt wurden. Auch hier machen wir wieder Bekanntschaft mit einem Tier, dass wir so aus der Nähe noch nicht kannten: Pelikane. Sie schraubten sich einfach – und mit einer Behäbigkeit wie ein Airbus A380 – aus der Luft zu uns nach unten und landeten direkt neben uns.
Die folgenden Tage nutzten wir intensiv, um das Wetter und die Bade- und Spielmöglichkeiten zu genießen (wer weiß was in Neuseeland auf uns wartet!?).
So verflogen die Tage an den Great Lakes, in Port Stephens und Umina Beach unaufhaltsam. Familienzeit in ihrer besten Form.
Zum Abschluss unserer Strecke von Cairns nach Sydney, haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen kurzen Abstecher in die Blue Mountains zu machen. Etwa eine Stunde von Sydney entfernt ragen imposante Fellswände direkt aus dichtem Wald hervor. Ein wenig erinnert es uns an das Elbsandsetin-Gebirge in Deutschland. Nur größer. So sind die Three-Sisters jeweils um die 1.000m hoch.
Mit diesen Eindrücken lassen wir einen ersten wesentlichen Meilenstein unserer Reise hinter uns. Wir geben unseren Camper-Van in Australien ab und verbringen noch einige Tage in Sydney. Danach geht es für uns bis in neue Jahr nach Neuseeland. Das alles erleben wir mit gemischten Gefühlen: Die letzten Wochen vergingen viel zu schnell und waren natürlich auch nicht genug. Das Leben auf Rädern hat uns sehr gut gefallen und es hat uns an nichts gefehlt – wir wären gern noch länger hier unterwegs gewesen. Dennoch freuen wir uns auf Sydney und auch auf die spannende Zeit in Neuseeland.