Ein Thema welches passender nicht sein könnte: pünktlich zum Sommer kramen selbst die Schönwetter-Fahrradfahrer wieder Ihre Räder raus und schwingen sich aufs Rad. Doch was gilt es eigentlich zu beachten und was sind die Möglichkeiten fürs Fahrradfahren mit Kleinkind?
Wir sind zwar, da Paul erst 1,5 Jahre alt ist, keine Profis was Kinderfahrräder angeht, haben uns aber intensiv mit den Möglichkeiten, die für sein Alter passend sind, auseinander gesetzt.
Der Fahrrad-Anhänger
Eine wie ich finde sehr schöne, sichere und auch wetterbeständige Methode ist der Transport im Rad-Anhänger.
Wir nutzen unseren Anhänger nun seit gut einem Jahr und das nicht nur fürs Rad fahren, sondern auch hin und wieder als Buggy oder als Begleitwagen zum Joggen und Inline-Skaten. Theoretisch haben wir sogar Kufen für den Anhänger, falls wir einmal durch den Schnee waten möchten. Bisher haben wir diese Option jedoch nicht wahrnehmen dürfen. Witzig wäre es allerdings bestimmt.
Für mich war bei der Wahl des Anhängers tatsächlich die Verwendung als Anhänger zum Inline-Skaten mehr als wichtig, da ich unbedingt für den Inline-Skate-Marathon in Berlin trainieren wollte und dies so tagsüber mit Pauls Schläfchen verbinden konnte. Er schlief seelenruhig und sicher im Wagen, während ich stetig meine Zeiten verbesserte.
Für solche Aktivitäten eigenen sich übrigens nicht alle Anhänger, sondern nur jene, die besonders gute und sicherere Handbremsen verbaut haben. Wir haben uns nach einigen Gesprächen mit Freunden und Tests für den Thule CX1 entschieden und sind bis heute äußerst zufrieden.
Ein weiteres unschlagbares Argument für diese Transportart ist der geschützte Innenraum in diesen Anhängern. Egal ob es in Strömen regnet, windet oder die Sonne brennt: in einem solchen Anhänger kannst Du deine Kinder (ja, in einigen Varianten haben auch zwei Kinder platz) sehr gut schützen.
Der Fahrrad-Kindersitz
Nichtsdestotrotz haben wir auch den Klassiker von Römer hinten auf meinem Rad montiert. Für die kurzen Strecken bietet sich der normale Kindersitz gut an, weil wir nicht extra noch den Anhänger anschließen müssen und auch die normalen Fahrradständer in der Stadt nutzen können. Mit Anhänger brauchen wir schon etwas mehr Platz, was an einigen Orten eher problematisch sein kann.
Das erste Mal auf einem Fahrrad-Kindersitz saß Paul in Neuseeland in Martinsborough als wir beschlossen haben, die umliegenden Weinanbaugebiete zu erkunden. Zunächst war er sehr begeistert von dem neuen Thron hinter mir und ließ sich geduldig kutschieren.
So konnten wir auch an einer Weinverkostung teilnehmen und die wunderschöne Natur Neuseelands vom Fahrrad aus genießen.
Nach einer Stunde war Pauls Geduld dann jedoch am Ende und die Müdigkeit siegte, weshalb wir dann die Räder zurück brachten und Pauls Schlafphase für die nächste Auto-Etappe nutzten.
Dennoch war es eine wunderschöne erste Erfahrung mit dieser Transportart und dort wurde mir auch schon klar, dass wir zu Hause auch nachrüsten müssen, um noch flexibler mit dem Rad unterwegs zu sein zu können.
Nun, zu Hause angekommen, freut sich Paul auch meist sehr, dass er mich während der Fahrt besser sehen und anfassen kann und auch von der Umwelt etwas mehr mitbekommt, da er einfach höher sitzt. Dennoch: die Sache mit dem Helm schmeckt ihm häufig nicht und auch der Wind ist nicht Pauls bester Freund. Der Helm kann nicht diskutiert werden und ist gesetzt, bei starkem Wind haben wir jedoch weiterhin die Option den Anhänger zu benutzen, um Paul zu schützen.
Am Ende wägen wir meist ab, welche Strecke wir zurücklegen wollen und wie das Wetter sich wohl verhalten wird und wählen dementsprechend die Transportart. So kommen wir gut zurecht.
Und wenn es mal etwas länger sein soll (Mehrtages-Touren)
Sollte eine Tages- oder Mehrtages-Tour auf dem Programm stehen und es darum gehen, Zelte und Schlafsäcke mit zu transportieren, würden wir definitiv den Anhänger nutzen und den damit verbundenen zusätzlichen Stauraum, um unser Equipment unterzubringen. So auch bei unserem Outdoor-Experiment: Mit Kind, Fahrrad und Zelt durch den Brandenburger Heide.
- Natürlich geht das Ganze auch mit einem eBike. Das macht die ganze Sachen etwas weniger sportlich und das ziehen des Anhängers ein wenig leichter. Doch wie sieht das aus mit Ladestationen bei einer Mehrtages-Tour? Auf Fahrrad.de gibt es eine hilfreiche eBike Ladestationen Karte, die Euch unterwegs zur Seite steht. Für mehr Informationen zu eBikes könnt ihr Euch dort auch Informationen aus der interessanten eBike Studie ansehen.
Außerdem nutzen wir zusätzlich seitlich angebrachte Rad-Taschen. Mit dieser Ausstattung kann es direkt auf eine solche Tour gehen. Gerade planen wir eine solche Tour und sind schon gespannt davon später zu berichten.
Auf dem Plan steht eine Drei-Tage-Radtour mit Übernachtung im eigenen Zelt. Schon in der Schwangerschaft haben wir eine zweiwöchige Zelt-Rundreise durch Schweden gemacht und wir sind gespannt wir Paul das Zelten nun außerhalb meines Bauches finden wird.
Denn als eines der großen Reiseziele für dieses Jahr steht gerade auch eine dreiwöchige Zelt-Rundreise in Portugal zur Diskussion.
Ganz wichtig: die Sicherheit!
An dieser Stelle haben wir vor dem Kauf des Anhängers als auch beim Rad-Kindersitzes intensiv mit den Möglichkeiten und entsprechenden Sicherheitsmerkmalen auseinander gesetzt.
Wichtig ist vor allem die primäre Sicherheit beim Transport. Die radfahrende Person muss vollkommen aufmerksam im Straßenverkehr sein und die Ruhe bewahren, auch wenn das Kind gerade einen kleinen Ausraster bekommt, weil es eventuell einen Bagger am Straßenrand gesehen hat und nicht versteht warum dieser Aspekt kein Grund für eine augenblickliche Vollbremsung ist.
Hier findest Du übrigens eine sehr gute Übersicht (auch zum Download) zum Thema Verkehrssicherheit für Kinder, die Dir einen guten Überblick über das Thema gibt und auch Checklisten an die Hand, wenn es darum geht den richtigen Helm für Dein Kind zu finden.
Ansonsten helfen uns bei diesem Thema auch Testberichte und Erfahrungen Anderer, um sich ein Bild zu machen, welche Transportart und welches Transportmittel passend ist.
Wir für unseren Teil sind sehr gern mit Kind und Rad unterwegs und wollen dies definitiv noch mehr ausbauen (obwohl ich Paul fast täglich auf zwei Rädern transportiere). Es gibt nichts Schöneres für mich, als unabhängig und frei durch die Natur zu radeln und sich nicht um den Verkehr (Stau) oder Abfahrtszeiten für die öffentlichen Verkehrsmittel kümmern zu müssen.
Ein Kommentar
Wir nutzen den Thule von Anfang an. Unsere Tochter hat großen Spaß beim Fahren und wenn sie müde wird, dann schläft sei wunderbar darin.
LG Emi