Du bist auf einem guten Weg Deinem Traum von der großen Reise einen gewaltigen Schritt näher zu kommen. Wenn Du bereits den ersten und zweiten Teil dieser Serie gelesen hast, kennst Du Deine Ausgangssituation und hast Dich um Deine Fixkosten und Altlasten gekümmert. In diesem Teil geht es jetzt um variable Kosten. Damit sind Kosten gemeint, die von ihrer Menge abhängig sind und die Du von Tag zu Tag und von Monat zu Monat beeinflussen kannst. Hier kannst Du kurzfristig tätig werden und direkte Veränderungen auf Deinem Konto anstoßen. Du kannst Geld im Alltag sparen, jederzeit, welches Du dann auf Dein Reisekonto buchen kannst.
Was sind Deine Laster?
Was das mit dem Thema zu tun hat? Hier ist vermutlich das größte Potential. Rauchst Du? Gehst Du jedes Wochenende zum Heimspiel Deines Vereins? Fährst Du auch kurze Strecken immer mit dem Auto? Muss es bei Dir zwei Mal wöchentlich ein 600g Filetsteak geben?
Im ersten Schritt solltest Du Deine Laster finden. Schaue Dir genau an welche Kosten dadurch entstehen. Behalte dabei immer Dein Ziel vor Augen: Eure große Reise!
Was war es bei uns? Kaffee. Es war nicht einmal der tägliche Coffee to Go, jedenfalls nicht in dieser Regelmäßigkeit. Es ist die Vorliebe für richtig guten Kaffee, am liebsten in Form eines Flat White. Jedes dieser koffeinhaltigen Wunderwerke unseres liebsten Kaffee-Ladens kostete mal eben 3,5o Euro. Unser lässiges “zwei Flat White zum mitnehmen” ergab dann also mit Trinkgeld effektiv 7,50 Euro. Jedes Mal. In einigen Wochen sogar jeden Tag. Das sind über 30 Euro in der Woche für Kaffee.
Und was gab es da noch? Essen gehen. Wir lieben nicht nur guten Kaffee, sondern auch gutes Essen. In Berlin-Mitte gibt es eine fast unerschöpfliche Anzahl an Restaurants, Cafés und kleinen Läden, die fantastische Sachen anbieten. Nicht unbedingt immer teuer, aber auf jeden Fall teurer als die Alternative einer zuhause zubereiteten Mahlzeit.
Ich will hier nicht erzählen, dass wir einfach alles aufgegeben haben und nun mehr Geld sparen können. Wir haben nicht alles aufgegeben. Wir reduzieren es nur. Unseren Kaffee haben wir nun immer bei Ben, unserem liebsten Barista der Welt, gekauft und bereiten ihn unter Berücksichtigung seiner Tipps Zuhause zu. Nicht 100% das Gleiche, aber schon ziemlich gut. Und günstiger. Auch das Essen-Gehen haben wir reduziert und Kochen mehr selbst. Fühlt sich ganz gut an. Viele unserer liebsten Rezepte versuchen wir selbst und nutzen hin und wieder das Kochhaus, wenn es uns an Inspiration fehlt.
Du siehst: wir streichen nichts was wir lieben gänzlich von unserer Liste. Wir versuchen nur ein anderes Maß zu finden. Bei einigen Punkten kann man bei diesem Anlass vielleicht auch rigoros sein und ganz verzichten, zum Beispiel den lang geschobenen Vorsatz das Rauchen aufzugeben. Da wir nicht Rauchen, gab es bei uns kein Einspar-Potential. In solchen Fällen schlägst Du sogar zwei Fliegen mit einer Klappe: Dein Laster muss endlich weichen und Du sparst Geld für etwas wirklich Gutes.
Brauchst Du das alles wirklich?
Wer kennt es nicht? Du siehst etwas. Es wirkt auf Dich. Die Werbetexter und Marketing-Spezialisten haben ihren Job diesmal wieder richtig gut gemacht. Du klickst es schnell in Deinen Warenkorb, zahlst schmerz- und bargeldfrei mit PayPal und bist um einen Gegenstand in Deinem Leben reicher. Das ganze hat keine 3 Minuten in Anspruch genommen.
Nimm Dir vor Dinge, die Du kaufen möchtest für einen gewissen Zeitraum in Deinem Warenkorb/ Wunschliste zu belassen und schau mit etwas Abstand noch einmal darauf. Damit meine ich nicht 5 Minuten, sondern eine Woche oder gar einen Monat. Wenn Du dann immer noch voll überzeugt bist, dass dieser Gegenstand wichtig für Dich ist, dann kaufe ihn. Andernfalls lösche ihn von der Liste und am besten auch aus Deinem Kopf.
Gibt es Dinge, die Du brauchst günstiger?
Klar, es gibt unzählige Dinge, die wir brauchen. Aber diese Dinge haben mitunter unterschiedliche Preise. Dazu gehören unter anderem Kleidung, Lebensmittel und Drogerieartikel (gerade mit Baby!). Hier macht es häufig schon einen Unterschied wo ihr einkaufen geht. Für uns war immer der Edeka vor der Haustür der erste Anlaufort zum Einkaufen. Zum Glück war es ein City-Edeka, der mit Kinderwagen nur schwer “befahrbar” war. Das zwang uns noch einmal die Läden in der Nähe anzusehen. Und es gibt tatsächlich günstigere Alternativen. Wir gehen nun für viele alltägliche Produkte zu Aldi und für eine größere Auswahl hin und wieder zu Rewe, Sky oder Edeka. Natürlich kann man auch bei seinem Supermarkt bleiben, sofern man bewusst einkauft und auch auf die Preise schaut. Wir haben häufig im Stress auf dem Heimweg nach der Arbeit eingekauft und einfach zugegriffen. Planlos und im schlimmsten Fall noch mit Hunger. Das Ergebnis könnt ihr Euch sicherlich vorstellen.
Wer nicht bei Lebensmitteln oder Drogerie-Artikeln sparen möchte (was ich gut verstehen kann), kann weiteres Sparpotential bei Kleidung erreichen. Vielleicht muss es gar nichts Neues sein. Schau einmal tief in Deinem Schrank nach – vielleicht verbirgt sich dort noch ein Schatz.
Ändere jetzt Deine Gewohnheiten
Wir haben unsere Gewohnheiten zu kaufen umgestellt. Klar, hin und wieder verstoßen wir selbst gegen unsere neuen Regeln, aber sie funktionieren in der restlichen Zeit wunderbar und sparen uns bares Geld. Geld, das wir für die Reisen zurücklegen und in Erlebnisse investieren können, die ein ganzes Leben bleiben.
- Geh nicht jeden einzelnen Tag einkaufen. Mache Wocheneinkäufe oder zumindest für ein paar Tage. Bei jedem Einkauf nimmst Du eine Kleinigkeit, die nicht notwendig ist mit – gehst Du häufiger Einkaufen, nimmst Du mehr dieser Produkte mit.
- Geh nicht hungrig einkaufen. Du kennst es sicherlich: Du greifst viele Sachen, weil Du in diesem Moment Lust darauf hast und kaufst automatisch mehr. Das muss nicht sein.
- Geh mit einem Plan einkaufen. Und halte Dich an diesen Plan.
- Frühstücke zuhause und genieße Deinen Kaffee dort. Dies ist im Kreis der Familie eh viel schöner!
- Vergleiche Preise. Es kostet nur einige Sekunden, spart auf die Dauer aber tatsächlich Geld.
- Frage im Freundeskreis, um Dinge zu leihen statt sie zu kaufen.
- Überlege Dinge gebraucht zu kaufen, um Geld zu sparen.
- Kaufe Bücher für den Kindle statt als Taschenbuch.
- Triff Dich mit Freunden nicht nur zu Kino, Konzert, im Café und im Biergarten sondern suche kostenlose Alternativen – gerade im Sommer gibt es so viele schöne Sachen.
Wie wäre es mit unkonventionellen Methoden, um Geld für Deine Reise zu sparen?
Du befolgst bereits die meisten der oben genannten Tipps? Ok, dann wird es schwierig noch richtig viel zu optimieren. Aber einige – vielleicht etwas unkonventionelle – Tipps haben wir noch für Dich auf Lager um Geld im Alltag sparen zu können.
- Upcycling – Du möchtest neue Sachen? Du hast ein kreatives Händchen? Nutze alte Sachen und gib ihnen ein zweites Leben, indem Du neue Klamotten daraus machst.
- Taschengeld – Gib Dir selbst ein wöchentliches Taschengeld. Wie in Deiner Kindheit. Das hält Dich von unnötigen Käufen ab.
- Haare selbst schneiden – Jetzt wird es gefährlich. Hast Du Dir schon einmal die Haare selbst geschnitten oder von Freunden schneiden lassen? Auch dabei kannst Du den einen oder anderen Euro sparen. Könnte eben nur auf Deinem Kopf für Unordnung sorgen.
- Mehr DIY-Projekte statt teure Anschaffungen – Do It Yourself ist im Trend. Und auch hier kannst Du sparen, wenn Du zum Beispiel Möbel und Kleidung selbst herstellst, statt diese zu kaufen. Und Du wirst nebenbei noch sehr stolz auf Deine Werke sein.
Geld im Alltag sparen: So schaffst Du es
Du hast nun unsere Tipps gelesen. Es gibt je nach Lebensstil noch viele weitere Bereiche und Ideen, wie Du Geld im Alltag sparen kannst. Versuche Deine variablen Ausgaben aus Deiner Analyse (in unserem Tool) in Ausgaben, die notwendig sind und Ausgaben, die reduziert oder gar eingespart werden können, zu unterscheiden. Du wirst Potentiale erkennen, versprochen.
Der Weg, der bei mir besonders geholfen hat führt über das klare Bewusstsein über die Ausgaben. Ich habe mir vor Jahren eine Software geschrieben, in der ich per Smartphone meine variablen Ausgaben und Einnahmen erfassen kann. Weiterhin kann ich dort meine fixen Ausgaben hinterlegen und so auch meine Verträge im Auge behalten. Heute gibt es dafür unzählige Apps und Anwendungen.
Als ich schwarz auf weiß gesehen habe, was ich tagtäglich ausgebe, hat mich das sehr motiviert und meine variablen Kosten nachhaltig gedrückt. Mit der Zeit entstehen dadurch Gewohnheiten, die Dir helfen Deine Ausgaben auch ohne ein fortwährendes Tracking zu minimieren.
Den vierten Teil findest Du hier.
Wie sieht es bei Dir aus? Welche Schritte und Tricks befolgst Du schon jetzt in Deinem Alltag? Welche Schritte willst Du in Dein Leben integrieren? Lass es uns in den Kommentaren wissen.
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