Du weißt nach unserem ersten Teil wie viel Budget Du für Deine Reise einplanen solltest, Du kennst Deine aktuellen Finanzen und hast bestenfalls auch schon ein dediziertes Konto für Dein Sparvorhaben eingerichtet. Sehr gut, dann kümmern wir uns jetzt darum Deinen persönlichen Sparbetrag zu optimieren. Je nachdem wie Dein derzeitiger Lebensstil angelegt ist und wie weit Du für das Sparen auf Dein großes Ziel gehen möchtest, kannst Du hier noch einmal ordentlich aktiv werden.
Heute kümmern wir uns um den Bestand und Deine Fixkosten. Mit Bestand meine ich die Gegenstände, die Dich umgeben. Deine Fixkosten werden vermutlich eine Miete, diverse Versicherungen, Abos, Handyverträge sowie Strom- und Gasverträge umfassen.
Öffne Deine persönliche Analyse Deiner finanziellen Situation. Öffne die Übersicht Deiner Fixkosten. An dieser Summe möchten wir arbeiten. Fixkosten sind ein wichtiger Teil beim Sparen für eine große Reise, da sie fortwährend vorhanden sind – also auch während Deiner Reise. Du solltest also im Hinterkopf haben, dass Du diese Fixkosten auch bei Deiner Abwesenheit aufbringen musst und sie somit in direkter Konkurrenz zu Deinem Budget stehen.
Du hast unser kostenloses Analyse-Tool noch nicht?
Wir haben für Dich einen Rechner gebastelt, der Dir bei der Analyse hilft. Damit sparst Du mindestens 30 Minuten bei der Analyse Deiner derzeitigen Situation. Außerdem kannst Du darin Deine Planspiele für das Sparen für Deine Reise durchführen. Trag hier Deine E-Mail-Adresse ein und Du bekommst unser Einnahmen-Ausgaben Analyse-Werkzeug direkt zugesendet.
1. Miete
Die durchschnittliche Miete in Deutschland umfasst 30% – 50% des Nettoeinkommens. Das allein zeigt das Sparpotential bei diesem Punkt. Es gibt verschiedene Wege dieses Potential zu nutzen. Einige sind für Familien mit Kindern jedoch eher schwierig umzusetzen:
- In eine kleinere, günstigere Wohnung umziehen
Ein Umzug kostet Zeit und Geld. Mit Kindern kommen zumeist noch Faktoren wie Kita und Schule hinzu, die einen Umzug eher unattraktiv machen. - Die Wohnung für den Reisezeitraum auflösen
Darüber haben wir tatsächlich eine Weile nachgedacht. Einfach überflüssige Dinge verkaufen, das Nötigste einlagern und die Wohnung auflösen. Nach der Reise gegebenenfalls für eine kurze Zeit in einer möblierten Wohnung leben und von dort aus eine neue Bleibe suchen. Nach einigen Überlegungen haben wir uns jedoch dagegen entschieden – ich denke dieser Punkt hängt sehr von der Länge Deiner Reise ab. Wenn Du mehr als ein Jahr unterwegs sein wirst oder sogar auf unbestimmte Zeit ist dies ein sehr sinnvoller Schritt.
Weniger drastisch, dennoch effektiv sind die folgenden Methoden:
- Vermiete ein Zimmer vor Deiner Reise
Du hast noch Platz in Deiner Wohnung? Ein Gästezimmer vielleicht? Dies solltest Du über Airbnb oder andere Anbieter inserieren und ein paar Euro in Deine Reisekassen spülen. - Vermiete die ganze Wohnung während Deiner Reise
Während Deiner Reise würde Deine gesamte Wohnung leer stehen. Die damit verbundenen hohen Fixkosten würdest Du also weiter zahlen, obwohl Du über Monate keinen Fuß in diese vier Wände setzt. Denke über eine Vermietung deiner Wohnung für den Zeitraum Deiner Reise nach. Sprich dies mit Deinem Vermieter im Vorfeld ab, um unnötigen Stress zu vermeiden. Auf diesem Weg werden auch wir während der Reise unsere Fixkosten reduzieren.
2. Versicherungen
Wir Deutschen lieben Versicherungen! Durch Deine persönliche Analyse hast Du eine Liste Deiner Versicherungen in Deinen Fixkosten enthalten. Prüfe, ob Du diese Versicherungen wirklich benötigst und kündige überflüssige Policen.
3. Abos
Jeder hat Abos. Wir haben Spotify und Netflix als Musik und TV-Dienste und auch Zeitungs-Abos. Von Spotify und Netflix (wir haben dafür keinen TV-Anschluss) wollten wir uns nicht trennen, jedoch haben wir einige der Zeitungen nun nicht mehr. Wir vermissen sie auch nicht.
4. Verträge
Überprüfe Deine laufenden Verträge, ob diese sinnvoll sind und ob es gegebenenfalls güstigere Alternativen für Dich gibt. Dazu kannst Du Dienste im Internet nutzen, die sich genau auf solche Themen spezialisiert haben. Für die meisten Fälle ist check24.de sehr praktisch. Wir haben zum Beispiel unser Festnetzanschluss sowie das IP-Fernsehen samt Bundesliga abgeschafft. Wir haben Beides einfach viel zu wenig genutzt, als dass es die damit verbundenen Kosten gerechtfertigt hätte.
Allein dieser Schritt spart uns monatlich 50 Euro ein – das sind 600 Euro im Jahr!
Außerdem sind viele Handynetzbetreiber (vor allem gegen Ende eines laufenden Vertrages) bereit, ein Treuebonus zuzulassen oder einen etwas günstigeren Tarif mit den gleichen Leistungen anzubieten. Das könnt ihr einfach ausprobieren. Auch das brachte bei uns eine Reduktion der monatlichen Kosten um ein paar Euro ein.
5. Nahverkehr/ Auto
Bei mir war das Nahverkehrsticket ein fixer Kostenblock, da ich in Berlin ein Abo für die Fahrkarte hatte. Auch dieses Abo habe ich nicht mehr. Ich habe es verkauft. In Berlin hatte ich häufig Wege zur Arbeit die entweder zu Fuß oder mit dem Rad viel schneller und besser zurückzulegen waren. Dennoch habe ich häufig auf den Nahverkehr zurückgegriffen.
Das Abo nicht mehr zahlen zu müssen spart mir mehr als 60 Euro im Monat. Also nochmals mehr als 700 Euro im Jahr, die für die Reise über bleiben.
Während Du das liest denkst Du dir, dass Du ja Auto fährst und der Punkt daher nicht auf Dich zutrifft? Grundsätzlich richtig, nur ist auch ein Auto ein Kostentreiber. Ich möchte Dir das Auto nicht ausreden – wir haben selbst eins – jedoch gilt es auch hier zu prüfen, ob Du bei der Versicherung etwas sparen kannst und ob Du jeden Deiner Wege mit dem Auto zurücklegen musst. Jede Fahrt mit dem Fahrrad sind weitere Cents in Deiner Reisekasse.
Für Großstädter: Du nutzt DriveNow, Car2Go oder andere dieser Carsharing-Dienste? Schau Dir die Abrechnungen der letzten Monate an und sieh selbst, ob es da Potential zum Sparen gibt. Ich habe DriveNow in einigen Monaten in Berlin sehr viel genutzt (trotz Nahverkehrsticket und eigenem Auto) und verstehe das heute nicht mehr. Das spart mir jetzt Geld (wenngleich das eher variable Kosten waren).
6. Dein Bestand, Dein Besitz – bares Geld
Wir sind kürzlich umgezogen und haben dies als Anlass genommen eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Besser gesagt: eine Bestandsreduktion. Wenn man nach und nach die Kisten für den Umzug packt, fallen Dinge in die Hände, die man seit langer Zeit nicht mehr benutzt hat oder bei denen man denkt “oh, ich wusst gar nicht, dass ich das noch habe”. Wenn das der Fall ist, sollte dringend über einen Verkauf nachgedacht werden. Patrick und Jasmin von Healthy Habits haben sehr nützliche Artikel darüber geschrieben, wie Du entscheiden kannst was Du nicht mehr brauchst und wie Du diese Sachen los wirst. Wir haben allein für alte Bücher und CDs bei Momox mehr als 100 Euro eingenommen und für Geschirr, alte Technik und andere Dinge über eBay Kleinanzeigen noch deutlich mehr. Ewig nicht mehr getragene Kleidung haben wir über Kleiderkreisel verkauft. Babykleidung, -ausstattung sowie Spielzeug sind wir prima über Mamikreisel los geworden. Und jedes der “liegen gebliebenen” Objekte, dass unsere Hände verlassen hat war ein befreiendes Gefühl.
Fixkosten reduzieren: Starte jetzt!
Es gibt Mittel und Wege Deine fixen Kosten zu reduzieren und Dich von Altlasten zu trennen. Nimm Dir nicht alles auf einmal vor – vor allem beim Ausmisten – sondern gehe schrittweise vor. Mache Dir einen kurzen Plan was Du an welchem Tag erledigen möchtest und geh es dann an. Wir haben unsere Fixkosten durch diese Schritte um fast 1.500 Euro im Jahr reduzieren können und durch den Verkauf von Dingen, die wir nicht mehr benötigen über 1.000 Euro eingenommen. Allein dadurch kann bei einem Jahr Vorlaufzeit zur großen Reise 2.500 Euro Budget zur Seite gelegt werden.
Im nächsten Teil widmen wir uns dann Deinen variablen Kosten.
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2 Kommentare
Toller Artikel mit ganz wichtigen Tipps und Hinweisen. Das wird sicherlich einigen eine große Hilfe sein.
Hallo Laura,
vielen Dank für Dein Feedback. Das freut uns sehr!