Reisen kostet Geld. Klar, es ergeben sich bei langen Reisen Skaleneffekte, da die Kostentreiber (wie zum Beispiel die langen Flüge) nicht gleichermaßen mehr werden, nur weil Du länger unterwegs bist. Doch es gilt dennoch die Kriegskasse vorab mit genügend Geld zu füllen, um die Kosten decken zu können. Doch wie kannst Du im alltäglichen Leben genug Geld sparen für Deine Reise, um nicht zu sehr zu verzichten, aber dennoch in einem absehbaren Zeitraum Dein Ziel zu erreichen? Es gibt einige gute Step-By-Step Guides und Tipps für das Sparen auf eine große Reise. Ein guter Ausgangspunkt ist der 7-Punkte-Plan von Conni auf Planet Backpack. Weitere motivierende Tipps gibt es hier und da. Doch sind diese Tipps umsetzbar? Ja, sind sie – Du musst nur die Richtigen für Dich herausfinden, um dann endlich mit Deinem Sparplan anzufangen. Denn der erste Schritt lautet: FANG AN!
Das Vorgehen für das Sparen für eine Reise kann mit Kind unter Umständen anders aussehen. Wieso? Weil Du vermutlich in wenigen Fällen so drastische Maßnahmen wie das Auflösen Deiner Wohnung durchführen wirst. Klar, auch das geht (dank der Möglichkeit Deine Habseligkeiten einzulagern), aber die Hemmschwelle ist deutlich höher als bei Singles. Wir möchten in einer kleinen Serie von Artikeln den Weg zum Geld für Deine Reise schildern und Dir dabei helfen den für Dich richtigen Pfad zu finden. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit der Analyse Deines Ziels, Deiner finanziellen Situation und einem wichtigen Punkt in der Vorbereitung. Los geht’s.
1. Recherchiere wie teuer Deine Reise grob wird
Nimm Deine Reisedauer und behalte sie im Hinterkopf. Schau dann nach Cost-Breakdown-Berichten im Internet für Deine Zielregion – denn viele Reiseseiten und -blogger haben sich schon die Mühe gemacht Artikel darüber zu schreiben was das Reisen in den verschiedenen Ländern der Welt kostet. Nutze anschließend Flugsuchmaschinen wie Skyscanner, um auch die Kosten der (Langstrecken)flüge zu addieren. Addiere dann pauschal 10 – 15% für Kosten, die durch Impfungen, Visa und andere Nebenkosten entstehen werden. Wenn Du eine genauere Schätzung möchtest, kannst Du diese Kosten noch kleinteilig zerlegen und ebenfalls recherchieren. Wir haben schon in einem anderen Artikel über die unterschiedlichen Preisniveaus in Ländern rund um die Welt geschrieben. Nimm diesen Artikel begleitend zur Hand, vor allem wenn Du Dein Ziel noch nicht festgelegt hast und das Budget ein großes Thema für Dich ist. Es ist beispielsweise deutlich günstiger in Indien und Nepal zu reisen, als in Neuseeland und Australien.
2. Kenne Deine Finanzen
Jetzt wird es trocken. Es gibt Zahlenmenschen (wie mich) und es gibt… Andere. Für Andere vielleicht ein Graus, für mich gehört es einfach dazu – allein um den Überblick zu behalten. Ich nutze die CSV-Exporte meiner Bankkonten, um meine/ unsere Ein- und Ausnahmen in Excel zu analysieren. Das mache ich nicht wöchentlich und auch nicht monatlich, aber hin und wieder, um die Situation einzuordnen. So auch, als wir den Plan für lange Zeit zu Reisen geschmiedet haben.
Du solltest eine solche Aufstellung machen. Es kostet Dich 60 Minuten und Du wirst danach Transparenz in Deinen Ein- und Ausgaben haben, die Dir hilft besser und realistischer zu planen. Unterscheide Deine Ausgaben dabei in Fixkosten (kommen jedem Monat wieder) und variable Kosten (sind abhängig von Deinem Nutzungsverhalten). Diese Unterscheidung hilft Dir nachher an einigen Stellen das Sparpotential einzuschätzen und um zu wissen, welche Kosten auch parallel zu Deiner Reise zu hause anfallen. Die variablen Kosten musst Du nicht einzeln aufführen (also jeden Deiner Flat-Whites bei Deinem Lieblings-Café), sondern auch thematisch zusammenfassen (Restaurants, Lebensmitteleinkauf, Kleidung, Entertainment, …). Analysiere Deine variablen Kosten unbedingt für mehr als einen Monat, um ein realistisches Bild zu bekommen – manchmal geben wir in einem Monat sehr viel Geld aus, weil es einen Anlass gibt, manchmal deutlich weniger. Durch das Einbeziehen eines längeren Zeitraums wird Dein gemittelter Wert eher Dein tatsächliches Verhalten widerspiegeln.
Unser kostenloses Analyse-Tool für Dich
Wir haben für Dich einen Rechner gebastelt, der Dir bei der Analyse hilft. Damit sparst Du mindestens 30 Minuten bei der Analyse Deiner derzeitigen Situation. Außerdem kannst Du darin Deine Planspiele für das Sparen für Deine Reise durchführen. Trag hier Deine E-Mail-Adresse ein und Du bekommst unser Einnahmen-Ausgaben Analyse-Werkzeug direkt zugesendet.
3. Eröffne ein Konto nur für Deine Reise
Sicher denkst Du jetzt, dass Du kein Konto dafür benötigst. Du hast schließlich schon ein Bankkonto. Dennoch gilt wie beim guten alten Sparschwein: Wenn Du das Geld für einen gewissen Zweck beiseite legst und es aus dem Blickfeld verschwindet, wird es auch nicht ausgegeben. Wenn dein mühsam erspartes Geld weiterhin auf Deinem alltäglich genutztem Bankkonto liegt, ist die Gefahr groß, dass es ebenso alltäglich mit ausgegeben wird. Wenn Du Deine Sparrate pro Monat am Ende dieser kurzen Serie an Artikeln ausgerechnet hast, solltest Du diese einhalten und auf ein separates Konto zur Seite legen. Dann ist es sicher – auch vor Dir. Wir nutzen dafür ein Konto bei der DKB, da dieses durch die Möglichkeit weltweit kostenlos Geld abzuheben auf Reisen sehr praktisch ist. Monatlich überweisen wir dann per Dauerauftrag einen festen Betrag mit dem Betreff “Sabatical” auf diese Konto – klingt gut, oder?
Fazit
Ok, jetzt weißt Du schon einmal wie teuer Dein Vorhaben wird und wie es um Deine derzeitige finanzielle Situation bestellt ist. Das ist für den Anfang sehr gut. Im nächsten Teil werden wir uns dann mit den Möglichkeiten beschäftigen, wie Du noch mehr Geld im Alltag sparen kannst, um Dein Ziel noch ein wenig schneller zu erreichen.
Wie war Dein Ergebnis? Überraschend? Hat Dir unser Tool zur Analyse Deiner Situation geholfen? Lass es uns in den Kommentaren wissen und nutze die Buttons zum Teilen, um das Tool auch Deinen Freunden zugänglich zu machen.
[Hier geht es zum zweiten Teil: Fixkosten reduzieren, Altlasten verkaufen]