Wir hatten eigentlich gar nicht vor hier zu sein. Brüssel war eher ein Zufallsprodukt bei unserer eigentlichen Flugsuche für unsere Reise nach Portugal. Algarve, Lissabon und Portugals Norden standen auf dem Plan. Doch bei der Recherche der Flüge ergab sich ein Muster: Viele Wege führten über Brüssel – und das hatte einen gewissen Reiz auf uns. Und so buchten wir spontan die Flüge mit einem Stopover in der belgischen Hauptstadt.
Wir hatten nicht ganz drei Tage in Brüssel und haben auf Grund des extrem guten Wetters auch fast ausschließlich Aktivitäten im Freien in Betracht gezogen. Ein Programm für ein (verlängertes) Wochenende oder einen Stopover, dass sowohl an Pauls Bedürfnisse (2 Jahre) und unsere Erwartungen an eine Städte-Reise angepasst war, sah folgendermaßen aus.
Tag 1: Ankunft in Brüssel Zaventem, kurzer Stadtrundgang
Unser Flug ging von Berlin Schönefeld nach Brüssel Zaventem. Auch Brüssel hat – wie Berlin – zwei Flughäfen in Stadtnähe. Zum einen Brüssel Zaventem (nah an der Stadt), zum anderen Charleroi (60km entfernt).
Wir hatten durch den Stopover den unglücklichen Fall beide Airports kennenzulernen und somit die Chance vertan einiges an Gepäck (unser Zeltequipment für Portugal) am Flughafen einschließen zu können.
Brüssel Zeventem ist gut mit einer Bahnverbindung in die Innenstadt vom Brüssel angebunden. Für unter 20 EUR kamen wir schnell zum Gare Du Midi und von dort aus weiter mit der Tram zu unserem Hotel.
Etwas geschafft durch den Weg (wir reisen mit zwei Reiserucksäcken – von dem einer voll mit unserem Zelt-Equipment ist und jeweils einem Handgepäckstück), gab es eine kurze Erfrischung im Hotel und gleich danach ging es daran die Stadt zu erkunden.
Zu Fuß und mit einem Eis aus belgischer Schokolade (oh man, war das lecker!), ging es durch die Stadt.
Der Innenstadt-Bereich Brüssels ist gut zu Fuß zu erkunden und auch mit kleinem Kind gut begehbar. Klar, es herrscht – bis auf wenige Straßen im Zentrum – Verkehr in der Stadt, jedoch ist immer genügend Platz auf den Fußwegen.
Nach dieser kleinen Tour tobte sich Paul auf dem Spielplatz im Warandepark an der Rue Royale (Koningsstraat) aus. Der Spielplatz ist schön zentral und schattig gelegen und bietet etwas für jede Altersgruppe. Wir verbrachten in den paar Tagen in Brüssel viel Zeit dort, da praktischerweise unsere Tram zum Hotel genau dort startete.
Tag 2: Atomium und Grote Markt
Am zweiten Tag stand das Atomium auf dem Plan.
Etwas ab vom Schuss gelegen (aber gut durch die Metro erreichbar), kann das imposante Bauwerk bestaunt werden. Im Umkreis dazu liegen auch noch weitere Attraktionen wie Mini Europe (wesentliche europäische Bauwerke in Miniatur-Format) und der Bruparck (Themenpark). Wir haben uns auf den Besuch des Atomiums beschränkt und sind die begehbaren Kugeln abgelaufen. Die oberste Kugel des knapp 100m hohen Gebäudes dient als Aussichtsplattform und Restaurant.
Danach machten wir uns wieder auf den Weg zurück in die Stadt.
Dort schauten wir uns den Grote Markt an – den zentralen Platz Brüssels – und suchten uns etwas leckeres zu Essen. Dabei durften bei mir ein Leffe Bier und Garnelenkroketten nicht fehlen.
Tag 3: Spielen und Highlights der Innenstadt
Den Vormittag widmeten wir komplett dem Spielplatz und zogen uns sogar für den Mittagsschlaf von Paul ins Hotel zurück. Eine kurze Regenphase konnten wir damit passend umgehen.
Am Nachmittag zog es uns nochmals in die Innenstadt in der wir uns die Kathedrale (Kathedrale St. Michael und St. Gudula) anschauten und durch den kleinen Gassen und die Théâtre Des Galeries schlenderten. In der geschäftigen Rue des Bouchers fanden wir abschließend noch einen schönen Platz für ein Abendessen.
Tag 4: Weiterflug von Charleroi
Am nächsten Tag ging es für uns dann wieder zum Flughafen.
Diesmal – wie bereits erwähnt – von Charleroi. Ein Taxi aus der Innenstadt zu diesem Flughafen würde 150 EUR kosten und war daher für uns keine wirkliche Option.
Jedoch gibt mit ab dem Gare Du Midi (Gare Zuid) einen sehr guten Bus Service für 14 EUR/ Person. In etwa 50 Minuten geht es komfortabel aus der Innenstadt zum außerhalb liegenden Flughafen Brüssel Charleroi.
Unser Fazit
Ein Stopover in Brüssel lohnt sich. Um ein grundlegendes Gefühl für die Stadt zu bekommen sind drei Tage auch ausreichend. Die Stadt hat jedoch noch viel mehr zu bieten, gerade im kulturellen und politischen Bereich.
Bei einem Stopover kann es mitunter ungünstig sein beide Flughäfen nutzen zu müssen – das hatten wir unterschätzt.
Durch einige schöne Grünanlagen und Spielplätze auch im Innenstadt-Bereich ist Brüssel mit kleinem Kind gut zu erkunden (mal abgesehen von dem leckeren Eis, dass Paul an jeder Ecke den Fokus raubte). Leider haben wir in vielen Restaurants die Erfahrung gemacht, dass diese nicht besonders auf Kinder eingestellt sind (Stichwort: Hochstuhl, Wickeltisch, Kindergerichte abseits von Pommes, Nudeln und Chicken-Nuggets).
Restaurant Tipp: Danish Tavern, Rue de la Bourse 42
Gut mit Kind: Spielplatz im Warandepark
Unser Highlight: Die kleinen Straßen rund um den Grote Markt